Unconferences

Die Anzahl an Konferenzen in den verschiedensten Bereichen nimmt stetig zu und die Auswahl wird immer schwieriger. Konferenzen haben eine im Vorfeld festgelegte Agenda mit Frontalvorträgen (oder auch Keynotes, das klingt besser) und manchmal sogar einem interaktiven Element in Form eines strukturierten Workshops oder einer Masterclass.

Am Ende einer Konferenz nehmen wir uns jeweils einige Minuten Zeit zur Reflektion und fragen uns dann im Wesentlichen drei Dinge:

  1. Was nehme ich von dem Tag mit nach Hause?
  2. Was waren meine persönlichen Highlights?
  3. Welche meiner eigenen Überlegungen, Probleme und Fragen wurden aufgegriffen oder gar beantwortet?
Meistens lautet die kurz gefasste Antwort dann, dass wir am meisten von den Pausen, dem Apéro und den Gesprächen in den Gängen profitieren konnte. Warum?

Weil dort der direkte Austausch mit anderen Menschen stattfindet. Dort kann man interessante Themen vertiefen, konkrete Beispiele erörtern, Fragen stellen und Erfahrungen austauschen.

Bei Unconferences steht genau dieser Austausch im Mittelpunkt: die Teilnehmer bestimmen die Agenda und diskutieren in verschiedenen Sessions die Themen. So treffen sich in den Sessions immer genau die Menschen, die Interesse am jeweiligen Thema haben und sich dazu austauschen wollen. Eine ausführliche Erklärung zum Ablauf einer Unconference gibt es beispielsweise hier.
3 Gründe, warum wir mehr Unconferences brauchen
Die Themenauswahl
Die Teilnehmer bringen und bestimmen die Themen einer Unconference: Jeder kann sein Thema pitchen und bekommt einen Zeitslot dafür. Wenn sich nun andere Interessierte dazu finden, kann er/sie sich im direkten Gespräch mit ihnen zum Thema austauschen. Damit setzen die Teilnehmer selbst die Agenda

Die Themenvielfalt
Wenn Teilnehmer Themen vorschlagen können, ist die Auswahl an Themen und Sessions oft gross und vielfältig. Meist gibt es parallel verschiedene Sessions und die Themen sind ganz unterschiedlich: Von Problem- und Fragestellungen über Situationsanalysen bis hin zur Vorstellung von Methoden. Da fällt die Entscheidung schon mal schwer. Dafür ist bei jedem Zeitslot etwas dabei, was einen selbst wirklich interessiert und wo man sich selbst einbringen kann.

Die Interaktion
Eine Unconference lebt von der Interaktion ihrer Teilnehmer statt von Frontalvorträgen. Jeder kann Fragen stellen, Erfahrungen teilen und sich einbringen. Anders als in den meisten Workshops gibt es keine Agenda bei der Besprechung der Themen - und so gleitet die Diskussion oft genau dort hin, wo sie auch hingehen soll. Und wenn man merkt, dass das Thema doch nichts für einen ist, dann geht man einfach raus und besucht ein anderes Thema. Dann muss auch niemand gelangweilt auf sein Smartphone starren oder den Laptop aufklappen.

Uns gibt so ein Tag Unconference immer viel Kraft und neue Ideen. An Unconferences lernt man sehr viele interessante Menschen kennen und kann aus ihrem Feedback, ihren Problemstellungen und den gemeinsamen Gesprächen viel für sich und seine Arbeit mitnehmen. Dies meist in Form sehr konkreter Tasks, die im nächsten Meeting, Projekt etc. umgesetzt werden können.

Konferenzen geben uns somit zwar oft einen guten ersten Einblick in ein Thema. Wenn wir etwas allerdings wirklich detailliert verstehen, diskutieren oder erarbeiten möchte, eignen sich Unconferences oftmals viel besser für uns. Auch wenn es dieses Format leider immer noch viel zu wenig gibt.

*Auf dem Bild ist der Zeitplan der Agile Unconference 2019 ersichtlich, der durch die Teilnehmenden bestimmt wurde.

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